Kurt Pinthus

deutscher Schriftsteller und Journalist; Dramaturg, Theater-, Film- und Literaturkritiker; Mitarb. vieler europ. Zeitungen (z. B. Frankfurter Zeitung); u. a. Hrsg. der Gedichtanthologie "Menschheitsdämmerung", deren Einleitung die Geschichte d. literar. Expressionismus aufzeichnet; gehörte 1933 zu den von den Nationalsozialisten verbotenen Autoren

* 29. April 1886 Erfurt

† 11. Juli 1975 Marbach/Neckar

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/1975

vom 1. September 1975 , ergänzt um Meldungen bis KW 27/2009

Wirken

Kurt Pinthus wurde am 29. April 1886 in Erfurt geboren, wo er auch das Gymnasium besucht hat. Danach studierte er Literaturgeschichte, Philosophie und Geschichte an den Universitäten Freiburg i.Br., Berlin, Genf und Leipzig, u.a. bei Wundt und Lamprecht, und promovierte 1910 zum Dr. phil. Damals fanden sich in Leipzig, wo P. nach 1910 etwa ein Jahrzehnt lang lebte, junge Literaten, wie Werfel, Kafka, Brod, Däubler, Becher, Benn, Ehrenstein, Hiller, P. und Zech, in freiem geistigem Austausch zusammen. Es war die Kerntruppe des Expressionismus, und P. wurde als Mitarbeiter bedeutender deutscher Zeitungen und Zeitschriften, besonders des "Berliner" und des "Leipziger Tageblattes", der große Vermittler und Vorkämpfer dieser Kunstrichtung in Deutschland. Vor allem als literarischer Berater des Rowohlt- und des Kurt-Wolff-Verlages entdeckte er viele literarische Talente. Auf seine Anregung ist ...